05.06.2024

„Janz Berlin is eene Wolke“ Abschlussfahrt der Q2 in die Hauptstadt Berlin

Auch in diesem Jahr stand nach den absolvierten Abiturprüfungen die traditionelle Abschlussfahrt der Jgst. 12 nach Berlin an. Timo Tomelitsch, Franziska Niggemann und Leo Müller (alle Jgst. 12) berichten über eine abwechslungsreiche Fahrt.

Montag

Pünktlich um 8 Uhr startete unser Bus mit ca. 70 Schülerinnen und Schülern der Q2 und den vier Lehrkräften Frau Schmallenbach, Frau Hauck-Sievers, Herrn Speer und Herrn Schade-Spitzenberg vom St. Xaver aus in Richtung Berlin. Die ca. sechsstündige Fahrt verging fast wie im Flug dank der Gespräche, Pausen und durch unseren Busfahrer Frank. Mit seinem offenen Wesen und seinem großen Allgemeinwissen, vor allem über seine frühere Tätigkeit als LKW-Fahrer, machte er die Reise besonders unterhaltsam und untermalte fast jede wichtige Etappe auf unserer weiten Strecke mit einem entsprechenden Kommentar durch sein Mikrofon, welches ziemlich laut war und mehrere auch mal aus ihrem Schönheitsschlaf weckte. Unser Doppeldecker-Bus bot nicht nur (viel) Platz, sondern auch überraschenderweise zwei gemütliche Viererplätze mit Tischen.

Gegen 15 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel: das Schulz Hotel an der Berlin East-Side-Gallery. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, die durchaus gut waren, hatten wir den Nachmittag und Abend zur freien Verfügung. Es gab viele verschiedene Aktivitäten, die unsere erste Zeit in Berlin sehr spannend machten und ein Gefühl für das Leben in der Großstadt vermittelten.

 

Dienstag

Der Dienstag begann mit einem Frühstücksbuffet im Hotel, das insgesamt ausgewogen war, auch wenn einige von uns etwas mehr erwartet hatten. Um 9:15 Uhr starteten wir mit einer Stadtführung durch das Regierungsviertel. Leider wurden wir vom Regen begleitet, aber das beeinträchtigte unseren Eindruck nicht allzu sehr. Die Führung, die uns auf eine „Weltreise im Regierungsviertel“ (Tourguide) mitnahm, war informativ, auch wenn es manchmal schwierig war, weiterhin konzentriert dem Erzählten zu folgen.
Um 12 Uhr besuchten wir den Reichstag. Bevor wir allerdings das Gebäude betreten durften, mussten wir durch eine berechtigte Sicherheitskontrolle gehen. Im Plenarsaal angekommen und obwohl keine Sitzung stattfand, erhielten wir durch eine Rednerin viele detaillierte Informationen über das Gebäude. Besonders beeindruckend war die Kuppel, von der aus wir einen großartigen Blick über Berlin und die Regenwolken hatten.

Der nächste Programmpunkt um 14 Uhr war ein Gespräch mit unserem Bundestagsabgeordneten Christian Haase, welcher sich bedauerlicherweise entschuldigen musste, da er in seinem Wahlkreis unterwegs war und sich den Menschen dort widmete. Stattdessen wurden wir von einem seiner Angestellten bestens über seine Person und politische Interessen informiert, wobei wir auch noch Fragen stellen konnten.

Am Abend erlebten wir die Show „Falling in Love“ im Friedrichstadt-Palast. Mit einer faszinierenden Lichttechnik, beeindruckenden Choreografien und musikalischen Meisterleistungen stellte diese atemberaubende Aufführung ein Highlight unserer Reise dar und ist definitiv ein Muss für jeden Musikfan. Selbst diejenigen, die sich weniger für Musik interessierten, kamen auf ihre Kosten. Zu Beginn hielten einige die Show für eine Modeshow, was natürlich, wie sich im Verlauf des Abends zeigte, nicht stimmte.

Mittwoch

Am Mittwoch begann der Tag um 10 Uhr mit einer Führung durch die Gedenkstätte „Berliner Mauer“ in der Bernauer Straße. Ausgestattet mit Headsets erhielten wir sehr informative und bewegende Einblicke durch einen Tourguide. Besonders eindrucksvoll war es, die Überreste der Mauer und die dazugehörigen Grenzschutzanlagen live zu betrachten. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Jeder konnte das tun, wozu er Lust hatte. Es bildeten sich kleine Gruppen mit ähnlichen Interessen: Einige gingen shoppen, andere bummelten durch die Stadt und entdeckten neue Ecken, während wieder andere sich eine Ruhepause gönnten. Schließlich war es kinderleicht, sich durch den ÖPNV in der Stadt zu bewegen.

 

 

Donnerstag

Unser letzter Programmpunkt am Donnerstag war der Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Von 10:20 bis 12:05 Uhr bekamen wir einige Einblicke in das ehemalige Stasi-Gefängnis. Zu Anfang wurde uns ein kurzer Einstiegsfilm gezeigt, welcher den Zweiten Weltkrieg und die Teilung Deutschlands thematisiere. Eine Führung durch die Gedenkstätte, geleitet durch einen Zeitzeugen, der selbst damals ein Gefangener der Stasi war, rundete den Besuch ab und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Um 12:30 Uhr traten wir die Rückfahrt nach Bad Driburg an und kamen dort gegen ca. 19:00 Uhr an.

 

Fazit

Leo, ein Mitschüler, fasst die Reise aus seiner Perspektive zusammen: Anfangs war er wenig begeistert von Berlin, aber mit der Zeit änderte sich das. Ganz nach dem Motto von Willy Brandt: „Wandel durch Annäherung“. Besonders beeindruckte ihn der Friedrichstadt-Palast und das Regierungsviertel. „Berlin ist halt eine Großstadt, man muss sie erst entdecken. Je länger man hier ist, desto besser kommt man rein“, äußerte Leo.

Nicht nur Leo, sondern sicherlich auch viele andere empfanden die Abschlussfahrt nach Berlin als ein unvergessliches Erlebnis, das noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird. Das Wetter spielte einigermaßen mit, was die Reise umso angenehmer machte. Besonders wertvoll war es, diese Zeit mit Freunden zu teilen und gemeinsam die Hauptstadt zu erkunden. Dieser Ausflug wird uns allen bestimmt als eine schöne und lehrreiche Erfahrung in Erinnerung bleiben.