Die Veranstaltung begann am Montag um 15:00 Uhr mit einem entspannten Treffen im Campus Café, wo wir uns kennenlernen konnten. Im Anschluss folgte eine Vorstellungsrunde im Seminarraum. Danach hielt Professor Krause eine Übersichtsvorlesung zum Thema „Vom Erdgas zum grünen Gas“. Um etwa 19:00 Uhr bezogen wir unsere 10-Mann-Zimmer im Pi-Haus, einer Art Jugendherberge und bereiteten uns dort auf den Abend vor. Um 20:00 Uhr gab es dann ein gemeinsames Pizzaessen, bei dem die Pizza von einem selbstgebauten Heizofen aus der Mechanik-Werkstatt kam.
Am Dienstag standen wir um 7:00 Uhr auf und bereiteten uns auf den Tag vor. Der begann mit einer einstündigen Vorlesung über Biogas, die die theoretische Grundlage für den Tag bildete. In dem Vortrag wurde zunächst erklärt, was eigentlich Biogas ist, wie es erzeugt wird und welche Bedeutung es für den Schutz der Umwelt hat. Danach teilten wir uns in drei Gruppen auf, um verschiedene Labore zu besichtigen. In meiner Führung sahen wir als Erstes das Laserlabor. Hier wurde uns gezeigt, wie man mittels Laser verschiedene Gase nachweisen und unterscheiden kann. Anschließend besuchten wir den Brennkanal, der zeigte, wie man aus Gas Energie gewinnen kann. Zum Schluss sahen wir im Biogaslabor, wie Biogas aus einfachen Stoffen, wie gewöhnlichem Gras, hergestellt wird. Danach machten wir uns auf den Weg zur Mensa, wo wir kostenlos ein wirklich leckeres Essen bekamen. Um 13:00 Uhr besuchten wir eine Baggerschaden-Demonstrationsanlage. Dort wurde uns vorgeführt, wie ein Schaden an Gasleitungen zu Explosionen führen kann, wie man diese Schäden vermeidet bzw. sich bei Havariefällen schützt. Nach einer weiteren Vorlesung am Nachmittag, die die Vorgänge des nächsten Tages erklärte und offene Fragen klärte, kochten wir am Abend Nudeln, wobei jeder für sich selbst verantwortlich war.
Der Mittwoch war ein Exkursionstag. Nach einer Einführung in das Programm des Tages fuhren wir mit dem Bus zum Energiepark Bad Lauchstädt. Dabei handelt es sich eine Pilotanlage zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung. Mittels einer Großelektrolyse-Anlage von 30 MW wird unter Einsatz von erneuerbarem Strom aus einem nahe gelegenen Windpark Grüner Wasserstoff produziert, der in einer Salzkaverne zwischengespeichert und dann in das Wasserstoffnetz der chemischen Industrie eingespeist wird. Vor Ort wurden uns die zahlreichen Anlagen demonstriert. Danach besuchten wir noch ein im Bau befindliches Wasserkraftwerk und ein Silo zur Produktion von Biogas, was uns insbesondere durch den stechenden Geruch in Erinnerung bleiben wird. Die Führung dauerte ingesamt bis 17:00 Uhr, danach hatten wir Freizeit und durften uns individuell beschäftigen.
Am Donnerstag, dem letzten Tag, reinigten wir unsere Zimmer im Pi-Haus und packten unsere Sachen für die Heimreise. Als letzte Station besuchten wir das Museum Terra Mineralia. Das ist eine der weltweit größten und schönsten Mineralienausstellungen mit über 3500 beeindruckenden Exponaten. Das war mein persönliches Highlight des Camps. Um 13:00 Uhr hatten wir noch eine kleine Feedbackrunde, bevor das Camp offiziell endete.
Insgesamt war das MINT EC Camp „Gas for Future“ eine abwechslungsreiche und lehrreiche Erfahrung, die uns wichtige Einblicke in die Welt der Gase und der Energiegewinnung gab. Mir persönlich haben die TU Bergakademie und die Stadt Freiberg sehr gut gefallen. Die Bergakademie ist eine hochspezialisierte Universität mit starkem Profil in der Energie- und Ressourcenwirtschaft und einer Reihe von deutschlandweit einzigartigen Studiengängen. Freiberg ist eine sehr sympathische Stadt mit beeindruckend schönem historischem Stadtkern. An dieser Uni und in diesem Umfeld zu studieren, könnte ich mir sehr gut vorstellen.