15.10.2024

Prüfen Rufen Drücken: Helfen im Notfall

Im September stand für 44 Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse ein besonderes Erlebnis an: Im Rahmen des Tages der Wiederbelebung stand für sie das Reanimieren von Menschen im Mittelpunkt. Ein praxisorientierter und lehrreicher Tag! Martina Melzer (Klasse 10c) berichtet.

Zu Besuch am St. Xaver waren Thorsten Dahm (Facharzt für innere- und Notfallmedizin, Brüderkrankenhaus Paderborn), Claudia Volkhausen und Manuela Cortiñas-Rodriguez, Gesundheits- und Krankenpflegerinnen für Notfallpflege und Praxisanleiterinnen, ebenfalls aus der ZNA des Brüderkrankenhauses Paderborn, sowie Thomas Schulte von der Rettungsdienstschule Paderborn. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem Einstieg in die Thematik folgte eine Präsentation mit Informationen zum Berufsbild “Medizin“, mit Inhalten zur Berufslaufbahn, den Berufsmöglichkeiten und den Studiums- und Ausbildungswegen.

 

Mit Hilfe von Statistiken, konnte die Ernsthaftigkeit des Themas zudem noch einmal gut greifbar werden. Als Beispiel hierfür konnte aus einer der gezeigten Statistiken entnommen werden, dass die dritthäufigste Todesursache in Deutschland der Herzkreislaufstillstand ist, was sich unter anderem auf unterlassene Hilfeleistung zurückführen lässt. Genau aus diesen Gründen wurde bereits in anderen Ländern, beispielsweise Dänemark, medizinischer Unterricht ab Grundschulen eingeführt. Deshalb hält Claudia Volkhausen die Möglichkeit, an einem Reanimationskurs teilnehmen zu können, für extrem wichtig.

 

 

Es folgte eine kurze Pause und schon begann das praktische Einüben. An realitätsnahen Reanimationspuppen übten wir in vier Gruppen das Reanimieren. Wir stellten diverse Situationen nach, wobei uns im Hintergrund laufende Songs wie “Staying Alive“, “Highway to Hell“ und “Atemlos“ Hilfestellung bei der Findung des richtigen Rhythmusses bieten sollten. Werden betroffene Personen nicht sofort reanimiert, erleidet das Gehirn schon nach wenigen Sekunden durch den Sauerstoffmangel irreversible Schäden. Aus diesem Grund liegt es uns und dem Team von Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn sehr am Herzen, dass jeder die Fähigkeit besitzt, erste Hilfe zu leisten und diese auch in Stresssituationen einsetzen kann. Das Bundesland Niedersachsen hat bereits einen Schritt in die richtige Richtung angekündigt, denn ab der siebten Klasse soll das Reanimieren nun fester Bestandteil des Biologieunterrichts werden. Ab 2026 sollen die Schülerinnen und Schüler zwei mal jährlich ihr Können in der Wiederbelebung auffrischen und erwerben.

 

In der abschließenden Fragerunde hatten wir noch einmal die Möglichkeit, Nachfragen zu der Thematik der Reanimation zu stellen. Eine Frage, die wir uns gestellt haben war, wie man als im medizinischen Bereich tätige Person mit emotionalem Stress umgeht. Daraufhin antwortete Manuela Cortiñas-Rodriguez: “Wichtig ist da die gute Teamzusammenarbeit, dass man sich gegenseitig auffängt. Es ist ganz normal, das emotionaler Stress auftritt. Manchmal ist das auch tagesformabhängig und nicht nur auf eine Fallsituation bezogen, sondern wie ist man gerade selber so drauf und wie gut konnte man das Geschehene verarbeiten, was für ein Fall war das überhaupt? Besonders da ist es wichtig, dass man im Team miteinander ins Gespräch kommt. Das man auch sagt, ‘Okay, das war mir jetzt zu viel, da habe ich jetzt meinen Punkt erreicht‘.“

 

Abschließend ist es uns wichtig zu sagen, dass jede/jeder die Fähigkeit und das nötige Wissen besitzen sollte, Menschenleben zu retten. Deshalb befinden wir es für wichtig, dass Erste-Hilfe- und Reanimationskurse ein fester Bestandteil in unserer Gesellschaft werden.