09.04.2024

Erlebnisbericht Schüleraustausch nach Betton

Einige Lernende der Klassen 9 und 10 haben in der ersten Osterferienwoche an einem Austausch teilgenommen. Diese Fahrt fand im Rahmen der Städtepartnerschaft Betton-Altenbeken statt. Aufgrund von freien Plätzen wurde unsere Schule angefragt, an der Fahrt teilzunehmen. Johanna Füller (10c) berichtet.

Am Freitag den 22.03. gegen 22 Uhr ging es los. Erst wurden die Altenbekener und danach die Driburger Schülerinnen und Schüler mit dem Reisebus abgeholt. Teilweise haben auch Erwachsene an der Fahrt teilgenommen. Nach der langen Fahrt wurde am Samstagmorgen um ca. 7:30 Uhr in der Boulangerie ,,PAUL‘‘ in Le Havre, einer Küstenstadt, gefrühstückt. Nach weiteren drei Stunden Fahrt sind wir endlich in Betton angekommen. Nachdem eine kurze Begrüßung stattfand, wurde jeder auf seine Gastfamilie aufgeteilt, mit der oft schon vor Reisebeginn Kontakt aufgenommen wurde. Der restliche Tag wurde dann in den Gastfamilien verbracht, meine Austauschschülerin ist mit mir z.B. nach Rennes gefahren, in die Hauptstadt der Bretagne. Dort haben wir gegessen und den Nachmittag mit ihren Freunden verbracht, bis wir mit der Metro und dem Bus ca. 20 min zurück nach Betton gefahren sind. Am Abend wurden Tickets für das Konzert des angolanischen Musikers Bonga in Betton reserviert, welcher sehr bekannt in Frankreich ist. Die Stimmung dort war wirklich schön, alle haben getanzt und es genossen.

 

Der folgende Tag wurde auch individuell in den Gastfamilien gestaltet, bis wir abends zu einer Apéro-Crêpes-Party eingeladen wurden. Dort gab es Crêpes und einen Workshop zu Bretonischen Tänzen. Die traditionellen Tänze werden in Kreisen oder Ketten getanzt, aber vereinzelt auch als Paartanz. Das Wochenende diente dazu, sich in den Familien einzuleben und sie kennenzulernen, da an den folgenden Ausflügen allein die deutsche Gruppe teilnahm. Die Gastfamilien mussten natürlich arbeiten oder zur Schule.

 

 

Der Montagmorgen startete mit der Abfahrt in Betton Richtung Norden zum Mont-Saint- Michel. Vormittags schauten wir uns aber zuerst das Besucherzentrum ,,Maison de la baire‘‘ an und besichtigten dort ,,la mytiliculture‘‘ (die Miesmuschelzucht an der bretonischen Küste). Gegen Mittag haben wir dann unser Picknick in Roz sur Couesnon, einem Örtchen neben dem vor der Küste gelegenen Klosterberg Mont-Saint Michel, gegessen. Nachmittags sind wir über den langen Steg bis zu den Eingangstoren des Mont-Saint Michel gelaufen, um dort zu shoppen und das Weltkulturerbe der UNESCO zu erkunden!

 

Am Dienstag ging es spannend weiter mit der Erkundung der mittelalterlichen Piratenstadt Saint Malo, die von gewaltigen Stadtmauern umgeben ist. Dort haben wir ein Escape Game mit Fragen zur Stadt gespielt. Alles fand intra muros (innerhalb der Mauern) statt. Nach erneuter Zeit zum Shoppen ging die Fahrt weiter zum bis 2011 größten Gezeitenkraftwerk der Welt in der Rancemündung. Das Kraftwerk ist nur möglich, da dort ein gewaltiger Tidenhub herrscht (Differenz Wasserpegel Ebbe – Flut). Die acht Meter, die dort zu finden sind, gehören zu einem der größten Tidenhubwerte der Welt. Auf der Rückfahrt haben wir einen Zwischenstopp bei dem Werksverkauf der ,,Gavottes‘‘, einer bretonischen Keks-Spezialität, gemacht.

 

 

Am Folgendem Tag durften wir an einem Schultag der französischen Jugendlichen teilnehmen. Wir sind nicht mit unseren Austauschschülern mitgekommen, da nicht alle auf die gleiche Schule gehen. Wir sind gemeinsam als Gruppe zum Lycée Jean Paul 2 gefahren und wurden dort in zwei Gruppen aufgeteilt, um an zwei Unterrichtsstunden teilzunehmen. Zuvor wurden wir noch in der Schule herumgeführt. Da mittwochs der einzige Tag in Frankreich ist, an dem die Jugendlichen nur bis 12 Uhr Schule haben, passte es für uns gut, um am Nachmittag ein weiteres Programm zu haben. Wir haben gemeinsam mit Pacific Planet den Bettoner Wald erkundet und durch kreative Spiele auf Französisch die Bäume und die Biodiversität dort kennengelernt.

 

Unser letzter Tag in der Bretagne war nochmal ein Highlight für uns. Wir sind morgens mit dem Zug von Betton nach Rennes gefahren, die Fahrt hat nur 10 Minuten gedauert. Dort angekommen haben wir spielerisch die Stadt erkundet. Mithilfe eines Stadtplans und Fotos von kleinen Details der Stadt sollten wir in Kleingruppen vor der jeweiligen Sehenswürdigkeit ein Selfie von uns machen. Mittags haben wir dann wieder gemeinsam unser Picknick im Park du Thabor gegessen, bevor wir den Rest der Zeit in Rennes individuell verbracht haben. Am frühen Abend sind wir dann mit dem Zug wieder zurück nach Betton gefahren. Dort wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt, um die Zeit noch zu nutzen, unsere Koffer zu packen, bevor alle in einem großen Saal in Betton zusammengekommen sind. Dort fand eine große Abschiedsfeier statt mit einem Bufftet, für das jeder etwas mitgebracht hatte. Nach dem Essen wurden noch Fotos gemacht, einige Reden gehalten und vielen Freiwilligen gedankt, die die Städte-Partnerschaft aufrechterhalten. Gegen 22 Uhr ging es zurück nach Deutschland, um am Freitag gegen 11:30 Uhr in Altenbeken und Bad Driburg anzukommen.

 

Die Woche in Frankreich war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis und eine gute Gelegenheit neue, internationale Freundschaften zu knüpfen und Sprachbarrieren zu überwinden!