02.07.2024

MINT-EC-Camp „Materials for Future Vom Molekül zum Material“

Vom 24. - 28. Juni war ich, Armin Schmidt aus der Jgst. Q1, zu einem MINT-EC-Camp an der Brandenburger Technischen Universität (BTU) in Cottbus-Senftenberg. Ich möchte gerne von meinen Erfahrungen berichten.

Die BTU ist fokussiert auf Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften sowie Wirtschaft und hat zwei Standorte: Cottbus und Senftenberg. Ich war in Senftenberg, einer kleinen Stadt in einem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet. Die stillgelegten Braunkohletagebaue wurden in Seen verwandelt, wodurch die Umgebung von Senftenberg sehr schön geworden ist und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Segeln, Schwimmen und Radfahren bietet. In Senftenberg gibt es noch ein kleines Schloss in einer historischen Festungsanlage, welches heute Museum ist. Die MINT-EC-Camp-Teilnehmenden waren in einer Feriensiedlung direkt am Senftenberger See untergebracht. Überraschend leckeres Frühstück und Mittagessen gab es in der Mensa der Universität.

 

Montag, der erste Tag des Camps, diente dem Kennenlernen, dem Bezug der Zimmer, der Einführung in das Programm und der Klärung organisatorischer Dinge. Jede(r) Teilnehmende konnte sich für ein Projekt entscheiden. Ich habe mich für „Analytik pur“ entschieden.

 

Am Dienstagvormittag hörten wir Vorlesungen zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien. Am Nachmittag begannen wir unsere Projektarbeit.  In meinem Analytik-Projekt ging es um die Elementaranalyse von Stoffen, zum Beispiel mit der Flammenprobe. So konnten wir u.a. Lithium und Magnesium in verschiedenen Salzen nachweisen. Nach einer Einführung durften wir selbständig eine Reihe unbekannter Proben analysieren. Im weiteren Verlauf des Dienstags führten wir dann verschiedene Reaktionen durch und analysierten die Produkte.

 

 

Am Mittwoch haben wir die Proben weiter analysiert, zum Beispiel mittels Titration, aber auch mittels Röntgenfluoreszenzanalyse und Röntgenkristallographie. Unsere eigenen Experimente wechselten sich dabei ab mit Vorlesungen zur Chemie des Feuers und zur Bedeutung der Chemieindustrie für Deutschland.

 

 

Das Thema dieser Vorlesung wurde dann am Donnerstag praktisch vertieft durch eine Tagesexkursion zum BASF-Werk Schwarzheide. Das Werk wurde 1935 als Hydrierwerk zur Herstellung von synthetischem Benzin aus Braunkohle im Fischer-Tropsch-Verfahren errichtet und dient heute vor allem der Polyurethanproduktion. Wir lernten das riesige Gelände des Industriegebiets kennen und bekamen einen sehr praktischen Einblick in alle Fertigungsschritte. Der Tag endete mit einem Vortrag über Karrieremöglichkeiten an der BASF. Am Freitag haben wir die Ergebnisse unserer jeweiligen Projekte in PowerPoint-Präsentationen zusammengefasst und den anderen Camp-Teilnehmenden vorgestellt.

 

Insgesamt war das MINT-EC-Camp eine anstrengende, aber auch sehr lohnende Erfahrung. Besonders gefallen hat mir, dass ich mein Chemiewissen aus der Schule in zahlreichen Experimenten unter Beweis stellen konnte und einen Einblick in die für mich völlig neuen Aspekte der Technischen Chemie bekam. Auch fand ich es interessant zu sehen, was für eine schöne Landschaft am Ende aus ehemaligen Tagebauen entstehen kann.